Was ist ein früher Schwangerschaftsverlust?

Die Mehrzahl aller Frauen erlebt mindestens einmal in ihrem Leben einen frühen Schwangerschaftsverlust. Am häufigsten kommt dieses Ereignis unerwartet und plötzlich innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen vor. Ein fehlender Herzschlag trifft viele Schwangere sehr unerwartet und eine emotionale Unterstützung kann in dieser Zeit sehr hilfreich sein. Blutungen oder Schmerzen im Unterleib in der Frühschwangerschaft können Hinweise auf eine Fehlgeburt sein, können aber auch andere Hintergründe haben und bedeuten daher nicht immer eine Gefahr für die Schwangerschaft.

Manchmal wird eine Fehlgeburt auch ohne äußerliche Anzeichen bei einer Routineuntersuchung festgestellt. Wenn der Körper bei einem frühen Schwangerschaftsverlust nicht selbst damit beginnt die Schwangerschaft zu beenden, wird im Fachjargon von einer verhaltenen Fehlgeburt (Missed Abortion) gesprochen. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der weiteren Vorgehensweise.

Oft beginnt der Körper durch eine spontane Blutung mit der Beendigung der Schwangerschaft. Hierbei können unterschiedlich stark wahrgenommene wehenartige Krämpfe im Unterleib auftreten. Diese Blutung und Schmerzen dauern meistens 2-4 Stunden.

 

 

Was sind die Optionen?

Sollte eine Fehlgeburt festgestellt werden gibt es in der Regel keinen akuten Handlungsbedarf. Du darfst dir bei allen möglichen Vorschlägen für Maßnahmen Zeit nehmen und erst mal in dich gehen. Es besteht für dich und deinen Körper keine akute Gefahr (auch keine Infektionsgefahr) wenn du dir erst mal Zeit nimmst und die angebotenen Optionen abwägst. Wichtig ist, dass du weißt, dass es deine Entscheidung ist, wie weiter vorgegangen werden soll.

 

Beim Abwartenden Vorgehen wird gewartet, bis der Körper selbst mit der kleinen Geburt beginnt. Es gibt auch die Option, den Prozess medikamentös zu beschleunigen. Hierbei ist allerdings empfehlenswert, dass jemand in deiner Nähe erreichbar ist. In manchen Fällen wird eine sogenannte Curettage empfohlen. Dieses ist ein Eingriff, bei dem in Vollnarkose mit Hilfe von Instrumenten das Schwangerschaftsgewebe entfernt wird. Sie wird durch Gynäkolog*innen durchgeführt und kann, wie jeder medizinische Eingriff, Risiken mit sich bringen.

Du kannst in Ruhe abwägen was für dich die beste Möglichkeit ist und deinem Körper die Zeit geben, die er benötigt, was auch für Folgeschwangerschaften vorteilhaft sein kann.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für dich?

Wenn deine Schwangerschaft nicht so verläuft wie geplant, kann eine Hebamme mit Informationen, Beratung und Unterstützung für dich da sein, sodass du den Prozess in deinem Tempo durch-leben kannst. Zusätzlich können pflanzliche Mittel oder auch Akupunktur helfen. Wir begleiten dich bei einem frühen Schwangerschaftsverlust, auch bei dir zu Hause.

In den allermeisten Fällen gibt es bei einem Schwangerschaftsverlust keine Eile oder die Notwendigkeit sofort tätig zu werden. Alle Frauen haben bei und nach einem Schwangerschaftsverlust Anspruch auf Hebammenhilfe.

Erscheint dir die Blutung zu stark oder anhaltend und macht dir Sorgen, suche bitte die nächstgelegene Notaufnahme einer Klinik auf.

Quelle: https://www.geburtundgesundheit.hamburg/schwangerschaftsverlust/